Die Immundermatologie ist ein Forschungsbereich, der in den sechziger Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts in der Dermatologie seinen Niederschlag fand. Sie bearbeitet zwei große Themen, einmal die Haut als Abwehrorgan und die Haut als Zielorgan. Schwerpunkte der Immundermatologie sind Forschung, Lehre und Innenbetreuung der Patienten sowie die Präsenz in der translationellen Medizin.
Es wird im Bereich der Forschung zwischen grundlagenorientierten Forschungsprojekten und klinisch-wissenschaftlichen Projekten unterschieden. Sie beinhalten die Erforschung von Autoimmunerkrankungen, bei denen es aufgrund von Überreaktionen auf das körpereigene Gewebe zu Entzündungsreaktionen kommt und Krankheitsbilder des Hautorgans, an deren Zustandekommen immunologische Mechanismen und Pathomechanismen beteiligt sind.
Entzündliche und allergische Erkrankungen haben ihre Ursache auch in der Abschaltung aktiver Toleranzmechanismen. Beispiele sind Bläschen bildende Dermatosen, gewisse Formen der nekrotisierenden Vaskulitis, allergische Kontaktekzeme, Abstoßung von Hauttransplantaten und andere. Ein Resultat aus einer sich manifestierenden immunologischen Reaktion am Hautorgan, welches das einzige Organ einer immunologischen Reaktion darstellen kann.
Dermatologen wissen, dass Hauterkrankungen zu den häufigsten Erkrankungen gehören. Sie nehmen weiter zu und haben eine hohe psychosoziale Bedeutung. Zur Autoimmundiagnostik kommt hochmoderne Technik, Immunfluoreszenztechnik, zum Einsatz. Es bedarf noch vieler besserer Therapiemöglichkeiten, obwohl durch Aufklärung der molekularen Mechanismen von Erkrankungen der Haut jetzt gezielte Therapien angewandt werden können.
Von Vorteil ist die leichte Zugänglichkeit der Haut, die Wirksamkeit neuer Therapien ist einfacher und gut objektivierbar. Die Haut, als größtes und schwerstes sensibles Organ des menschlichen Körpers hat eine schützende Funktion, ist aber den Umweltfaktoren direkt ausgesetzt. Die Möglichkeit der Untersuchung der Auswirkungen der Einflüsse auf den Menschen ist gegeben.
Obwohl in der Erforschung der Autoimmunerkrankungen der Haut in der Immundermatologie schon viel erreicht worden ist, ist es in der heutigen Zeit wichtiger denn je, Ursachen der Krankheiten und mehr neue Therapiemöglichkeiten zu finden. Ziel der immundermatologischen Forschung ist es, die neu gewonnenen Erkenntnisse der Grundlagenforschung zum Wohle der Patienten in die Praxis mit einzubeziehen.